Saloppe - Du willst es doch auch

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wieder zur Saison 2024

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Das 2021er Ensemble

Auf der Bühne zu erleben sind die aus verschiedenen Serkowitzer Produktionen der vergangenen Jahre bekannten Julia Böhme (Alt) und Dorothea Wagner (Sopran). Darüber hinaus gibt es vier Neuzugänge in der Riege der Sängerdarsteller:innen: die Sopranistin Julia Domke, den Altus Ilya Belyakov, den Tenor Konrad Furian und den Bariton Philipp Schreyer.
Milko Kersten, der wie gewohnt die Musik arrangiert hat, gibt die musikalische Leitung erstmals in der Geschichte der Serkowitzer Volksoper ab und begibt sich - perspektivwechselnd - auf die Ebene des Ensemblespielers, und zwar am Klavier. Das in diesem Jahr unter der Leitung von Michael Schütze stehende Minimalorchester „Musi nad Labem“ umfasst zudem zwei weitere Musikerinnen: die Serkowitz-erfahrene Karina Müller (Violine) und SVO-Debütantin Katharina Lattke (Schlagzeug).
Neu im Team ist zudem die junge Dramaturgin Friederike Hänsel. Die Modedesign-Studentin Resi Gappel, seit 2017 an Bord der Volksoper, übernimmt erneut das Kostüm- und Bühnenbild.

AUF DER BÜHNE:
Julia Böhme (Alt)
Ilya Belyakov (Altus)
Julia Domke (Sopran)
Konrad Furian (Tenor)
Philipp Schreyer (Bariton)
Dorothea Wagner (Sopran)

MUSI NAD LABEM
Milko Kersten (Klavier)
Katharina Lattke (Schlagzeug)
Karina Müller (Violine)
Michael Schütze (Klavier)

Inszenierung / Dramaturgie / Buch: Wolf-Dieter Gööck
Dramaturgische Mitarbeit: Friederike Hänsel
Musikalische Einrichtung / Arrangement: Milko Kersten
Musikalische Leitung: Michael Schütze
Ausstattung: Resi Gappel
Maske: Mia Kersten

Musiktheater unter Pandemiebedingungen

Die coronabedingten Gegebenheiten stellen das Team der Serkowitzer Volksoper auch in diesem Jahr wieder vor besonders große Herausforderungen. Obwohl zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher abzusehen ist, welche Auflagen zu den zwölf geplanten Vorstellungsterminen im Juni und Juli gelten, rechnet der Serkowitzer Volksoper e.V. mit einer deutlichen Reduzierung der Sitzplätze, um die Abstandsregeln einhalten zu können und so die Besucher:innen vor einer Infektion zu schützen. Hinzu kommen aller Voraussicht nach weitere Hygienemaßnahmen, die mit dem Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Dresden abgestimmt werden. „Wir rechnen damit, dass wir im schlimmsten Fall nur einen Bruchteil der Sitzplatzkapazität haben, die wir im Normalfall hätten“, sagt der Vereinsvorsitzende Falk Joost.
Fest steht: Die Reduzierung der Sitzplätze sowie Mehrkosten durch tägliche Tests des gesamten Ensembles schon während der Proben und die zur Abstandswahrung erforderliche Anmietung eines größeren Probenraums stellen die Serkowitzer Volksoper vor weitere finanzielle Herausforderungen.
Crowdfunding bei 99 Funken bis 4. Juni 2021
Da die Abendeinnahmen unter Coronabedingungen gering sein werden und gleichzeitig Mehrkosten hinzukommen, ist der Verein dieses Jahr wieder gezwungen, die Ticketpreise zu erhöhen. „Es ist kein leichter Schritt als „Volksoper“, dennoch glauben wir, dass viele Menschen bereit sind, für lebendige analoge Kultur auch ein paar Euro mehr zu geben. Zudem setzen wir wiederholt auf externe Unterstützung. Unsere Freund:innen und Fans, aber auch all jene, die uns vielleicht noch nicht kennen gelernt haben und dennoch unsere Künstler:innen unterstützen möchten, können uns in den kommenden Wochen über ein Crowdfunding mit Spenden unter die Arme greifen - und eine Spendenbescheinigung gibt es dafür auch“, berichtet Falk Joost. Der Verein nutzt dafür wieder 99 Funken, die Crowdfunding-Plattform der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, die die ersten 1000 Spenden-Euro (ab einer Einzelspende von 5 Euro) bis Ende April 2021 verdoppelt.
Die Crowdfunding-Kampagne der Serkowitzer Volksoper läuft bis einschließlich 4. Juni 2021 und ist unter dem Link www.99funken.de/serkowitzer-volksoper-2021 abrufbar.

Tickets ab sofort im Vorverkauf

Die Erfahrung aus dem Vorjahr zeigt: Kartenerwerb im Vorfeld sichert einen unterhaltsamen Musiktheaterabend mit der Serkowitzer Volksoper. Und das gilt auch in diesem Jahr umso mehr, da nur ein Bruchteil der sonst üblichen Sitzplätze zur Verfügung stehen wird.
Tickets gibt es ab dem 23. April 2021 zum Preis von 31,00 Euro (ermäßigt 20,00 Euro) zzgl. Vorverkaufsgebühr im Internet unter www.serkowitzer-volksoper.de.
Im Fall der Fälle ist die Rückgabe gekaufter Tickets unkompliziert möglich.

Das Vorhaben wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, dem Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden sowie von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.

Wolf-Dieter Gööck über IN VULVA VERITAS

» Beide Stücke des griechischen Dichters Aristophanes, die uns für IN VULVA VERITAS als Vorlage dienen, sind von einer sinnenfreudigen Derbheit, wie sie uns heute abgeht. Aber das Thema der Gendergerechtigkeit, die von den Männern immer wieder verhindert oder zumindest herausgezögert wird, hat die Jahrtausende überdauert und ist heute aktuell denn je.
Aristophanes ist damit eine Fundgrube für die Serkowitzer Volksoper, die das geneigte Saloppe-Publikum im Jahrgang 2021 einerseits wieder mit raffinierter Musik und ausdrucksstark-virtuosem Gesang erfreuen und andererseits nichts auslassen wird, wenn es um pralles Theater und wortwitzige Dialoge geht.
Sowohl das Sänger:innen-Ensemble als auch das Orchester „Musi nad Labem“ haben sich eine Frischzellenkur gegönnt; zu Künstler:innen, die dem SVO-Publikum schon gut bekannt sind, hat sich vielversprechender Nachwuchs gesellt. Zudem haben wir uns, um dem Thema gerecht zu werden, mit Dramaturgin Friederike Hänsel feministische Beratung an Bord geholt.
Für die musikalische Umsetzung wurden Paul Linckes Operette „Lysistrata“ und Gioacchino Rossinis „Die Italienerin in Algier“ geplündert und weitere kleine Leckerbissen versteckt, die aufzuspüren ein Vergnügen sein wird.
Summa summarum empfiehlt sich die Serkowitzer Volksoper erneut als Musiktheater mit sportlichen Ambitionen: gezeigt wird nichts Geringeres als der Spagat zwischen Unsinn und tiefem Ernst, Respekt und Respektlosigkeit, zwischen Nähe und Abstand, Freiluft und Überdachung…«

Milko Kersten über IN VULVA VERITAS

» Jede Entscheidung zum Perspektivwechsel bringt Erkenntnis. Zehn Jahre musikalischer Leiter der Serkowitzer Volksoper zu sein, heißt für mich nach wie vor, die Sichtweisen und Erfahrungen der Künstler:innen als wesentlich und bereichernd, ja als unverzichtbar für die Arbeit zu erleben. Eine musikalische Leiterin aber hat es nicht gegeben. Auch in diesem Jahr wird eine solche (noch) nicht in Aktion treten. Wie aber stets dann um die Serkowitzer Veritas, wenn doch alles (männlich) beim Alten bleibt?
Der maskuline Kollektivanteil der Serkowitzer hat das Thema der notwendigen Emanzipation der Frauen ganz bewusst aufs Tableau gehoben, wohlwissend, dass er die Diskussion auf weitere marginalisierte Bevölkerungsgruppen auszudehnen hätte und bereit ist, selbstreinigend an herkömmlichen Verhaltensmustern zu arbeiten. Zu Mann und Frau gesellt sich Flinta* und einiges mehr. Sprache wirkt auf gesellschaftliches Sein zurück. Der Themenkreis wird sehr schnell unüberschaubar groß. Aber das zu strukturieren ist Aufgabe der Wissenschaft, die Kunst darf sich beschränken. Welch weise Entscheidung war es, uns dafür mit Friederike Hänsel eine Dramaturgin an die Seite zu holen! Und so sind wir bei Lysistrata gelandet und Paul Lincke, Kurt Weill und Giacchino Rossini und unserem Stücktitel...
Die Schnitt- und Collagentechnik aus meiner Feder ist nicht neu, aber die Zusammensetzung der Zutaten ist es schon. Lincke wie Rossini sind begnadete Melodiker und beide waren schillernde Persönlichkeiten, deren Werk losgelöst vom Schöpfer betrachtet werden sollte. Lincke (auch) ein Opportunist, der sich im hohen Alter eitel von den Nazis dekorieren ließ, Rossini (auch) ein kluger Ketzer.
Mit großer Lust habe ich die progressiven Figuren unserer Vorlage mit Rossinis energetischer, lebensbejahender Musik ausgestattet, die reaktionäre Männerwelt hingegen mit den Klängen der preußischen Operette. Das ergibt erstaunlicherweise eine unvermutete musikalisch-syntaktische Einheit in dennoch gut erkennbarer Dualität. Kurt Weills Musik wurde kontrastierend notwendig, weil die politische Gegenwart auf schmerzliche Weise aufzeigt, dass die Sieben Todsünden weiterhin maßgebliche Triebkraft männlich dominierten Machtverhaltens sind, aktuell gerade sehr zum Leidwesen z.B. unserer polnischen und türkischen Nachbarinnen. Von den Segnungsverweigerungen aus Rom ganz zu schweigen.
Bleiben wir aber bei uns: Kunst soll zeigen was sein könnte. Wir wollen unser Denken erweitern und damit unserem Publikum die Möglichkeit schenken, es gleich zu tun. «

Michael Schütze über die Musik von IN VULVA VERITAS

» Unser diesjähriges Stück beleuchtet nichts Geringeres als den tiefgreifenden Umsturz über Jahrtausende gewachsener Machtgefüge. Dieser geht nicht nur mit einem Wechsel des politischen sondern auch des wirtschaftlichen Systems einher. Die Beschränkung auf eine bestimmte Stilistik wäre daher nicht geeignet, diese Prozesse in ihrer Vielschichtigkeit musikalisch abzubilden. Was lag also näher, als Elemente aus verschiedenen Jahrhunderten auszuwählen, geschickt miteinander zu verknüpfen, und - serkowitztypisch - mit einer gesunden Portion Augenzwinkern zu einer neuen Einheit zu verschmelzen?
Wir Interpret:innen stehen nun vor der Aufgabe, Melodien aus Berliner Operette, Belcanto, Pop, Chanson und klassischer Moderne jeweils stilistisch überzeugend und dennoch einheitlich zu präsentieren. Eine große Herausforderung, der wir uns mit viel Phantasie und Musizierfreude stellen. Wenn es uns gelingen sollte, den Geist jedes einzelnen Elementes dieser musikalischen Melange optimal an das Publikum weiterzugeben, dürfen wir uns alle auf einen Abend freuen, der nicht nur unterhält, sondern aktive ZuhörerInnen mit einer Vielzahl von Wiedererkennungseffekten, subtiler musikalischer Charakterisierungskunst und ungeahnten Stilkombinationen belohnt. Passend zum Stück wird die übliche geschlechterspezifische Rollenverteilung zur Nebensache - eine wunderbare Möglichkeit für unsere Sängerdarsteller:innen, sich lustvoll dem Spiel ungewohnter Muster hinzugeben. Wie immer werden sie musikalisch getragen von den „Musi nad Labem“, in diesem Jahr ein tastenlastiges Ensemble, gewürzt mit Violine und Schlagwerk. So instrumental gewappnet, ist einem unterhaltsamen, abwechslungsreichen, inspirierenden und unbedingt zu diskutierenden Theaterabend der Weg zur Saloppe bestens bereitet. «